Einführung
Elberfelder Übersetzung (Edition CSV Hückeswagen) mit Strong-Nummern
A. Vorwort zur Bibelausgabe
Die hier verwendete Bibelausgabe geht zurück auf die so genannte „Elberfelder
Übersetzung“, die erstmals in den Jahren 1855 bis 1871 erschien
und mit dem Ziel erstellt wurde, unter Berücksichtigung der damals
vorhandenen wissenschaftlichen Ausgaben des hebräischen und griechischen
Grundtextes eine möglichst wortgetreue Übersetzung des
Grundtextes zu bieten.
Durch Gottes Gnade kann jetzt eine Neubearbeitung dieser Übersetzung
erscheinen. Dazu wurden unter anderem die heutigen wissenschaftlichen
Grundtext-Ausgaben des Alten und Neuen Testaments
herangezogen (K. Elliger und W. Rudolph: Biblia Hebraica Stuttgartensia,
Stuttgart, 2. Auflage 1984; Nestle-Aland: Novum Testamentum
Graece, Stuttgart, 28. Auflage 2012; The New Testament: The Greek
Text Underlying the English Authorised Version of 1611, London o. J.)
Hier und da bestand die Möglichkeit, die Genauigkeit der Übersetzung
etwas zu verbessern. Auch sprachliche und stilistische Glättungen wurden
an vielen Stellen vorgenommen. Dabei war es Wunsch und Ziel der
Bearbeiter, dass diese Ausgabe der Heiligen Schrift weiterhin dem Anspruch
genügt, möglichst wortgetreu und doch verständlich zu sein.
Der Bibeltext enthält die heute allgemein üblichen Kapitel- und Verseinteilungen.
Diese sind an die wissenschaftlichen Textausgaben und
andere Bibelübersetzungen angeglichen worden. Das betrifft insbesondere
die Überschriften der Psalmen, die, obwohl sie zum Bibeltext
gehören, bislang nicht in die Verszählung einbezogen waren.
Auf die Einfügung von Abschnittsüberschriften wurde bewusst verzichtet,
da sie auch in den Grundtexten nicht vorhanden sind. Einige
Parallelstellenhinweise im Alten Testament wurden beibehalten; im
Neuen Testament sind weiterhin nur deutlich erkennbare Zitate aus
dem Alten Testament angegeben.
Wie die ursprünglichen Übersetzer lehnen auch die jetzigen Bearbeiter
alle Ansätze der Bibelkritik ab, die die Inspiration und Autorität des
Wortes Gottes und seine innere Einheit in Frage stellen. Dem Gesamtzusammenhang
der Heiligen Schrift muss daher besonders Rechnung
getragen werden, wenn der Handschriftenbefund gelegentlich nicht
eindeutig ist. Das bedeutet, dass die Bearbeiter nicht kritiklos dem Text
der wissenschaftlichen Grundtext-Ausgaben folgen.
1. Der Text
Altes Testament
Aus Hochachtung vor dem hebräischen Text des Alten Testaments
wurde schon im Altertum beim Abschreiben höchste Sorgfalt verwandt.
In der Zeit von ca. 700 bis 1000 n. Chr. entwickelten die Masoreten
(hebr. für „Überlieferer“) ein System, das den ursprünglich nur
in Konsonantenschrift überlieferten Bibeltext durch eingefügte Vokalzeichen,
Akzente und Erklärungen ergänzen und verdeutlichen
sollte. Außerdem wurden an verschiedenen Stellen schwer verständliche
Wörter (hebr. Ketiv: „Schreibform“) mit einer alternativen Vokalisierung
(hebr. Qere: „Leseform“) versehen. Für die Abschriften der
Bibeltexte wurden genaue Regeln aufgestellt. Die große Genauigkeit
der alten hebräischen Bibelhandschriften wurde in der Mitte des 20.
Jahrhunderts durch die zum Teil über 2000 Jahre alten Bibelfunde von
Qumran am Toten Meer bestätigt. Die wissenschaftliche Ausgabe des
hebräischen Textes des Alten Testaments, die Biblia Hebraica Stuttgartensia,
ist die getreue Wiedergabe einer einzigen masoretischen
Handschrift aus dem Jahr 1008, des Codex Leningradensis. Abweichende
Lesarten anderer hebräischer Handschriften, der Septuaginta
(d. i. die griechische Übersetzung des Alten Testaments aus der Zeit
um 200 v. Chr.), sowie weiterer alter Übersetzungen (z. B. der syrischen
und lateinischen) sind in den Fußnoten der Biblia Hebraica angegeben.
Die vorliegende Überarbeitung fußt grundsätzlich auf dem sehr genau
überlieferten masoretischen Text der Biblia Hebraica. Nur in seltenen
Fällen wurden die Lesarten anderer hebräischer Handschriften oder alter
Übersetzungen vorgezogen, was jeweils in einer Fußnote vermerkt
ist.
Der früher mit Jehova wiedergegebene Name des Bundesgottes Israels,
JHWH („der ewig Seiende“), ist durch HERR (in Kapitälchen) ersetzt
worden. Die Wiedergabe durch Herr (ohne Artikel), die der Heilige
Geist im Neuen Testament für diesen Namen benutzt hat (vgl. Matthäus
1,20 mit Fußnote), hat uns bei diesem Schritt bestärkt. Die Übernahme
der Bezeichnung Jahwe in den Text des Wortes Gottes hielten wir
nicht für sinnvoll, da sie lediglich eine wissenschaftliche Rekonstruktion
des ursprünglich nur mit Konsonanten geschriebenen alttestamentlichen
Gottesnamens JHWH ist. Sie wird nur in den Fußnoten
(neben Jehova) verwendet. Die genaue Aussprache des Namens JHWH
ist nicht mehr bekannt, weil stattdessen im Hebräischen immer Adonai
(Herr) oder in der Verbindung Adonai-JHWH immer Elohim (Gott) gelesen
wurde und wird. Die früher durch Jehova Gott wiedergegebene
Wortverbindung JHWH-Elohim lautet jetzt Gott der HERR. Die von
JHWH abgeleitete seltene Kurzform Jah wurde entsprechend der hebräischen
Schreibweise beibehalten.
Im Allgemeinen ist im Alten Testament „Gott“ oder „Götter“ die Wiedergabe
des hebräischen Namens Elohim (eine Pluralform). Auf die Verwendung
der beiden anderen hebräischen Namen Gottes: El (der
Starke), Eloah (der Mächtige, Unumschränkte oder: der Furcht Einflößende)
wird jeweils in den Fußnoten hingewiesen.
Neues Testament
Vom Neuen Testament sind heute ungefähr 5300 Handschriften in
griechischer Sprache bekannt. Zur Zeit der Entstehung der „Elberfelder
Übersetzung“ waren es vielleicht 1000, während die erste gedruckte
Textausgabe des griechischen Neuen Testaments von Erasmus von Rotterdam
(1516) auf nur sechs relativ jungen Handschriften beruhte. Der
in der Folgezeit kaum veränderte Text von Erasmus, der den Übersetzungen
der Reformationszeit (in Deutschland 1522 Martin Luther, in
England 1611 der King James Version oder Authorised Version) als Vorlage
gedient hat, wurde im Jahr 1633 von dem Buchdrucker Elzevir erstmals
Textus Receptus (lat. für „angenommener“ oder „anerkannter Text“) genannt.
Die Mehrzahl aller heute bekannten griechischen Handschriften
des Neuen Testaments entspricht diesem Text. Diese früher als
„Koine“ oder „Reichstext“ bezeichnete Textform wird nach ihrer Herkunft
auch „Byzantinischer Text“ oder wegen der Menge der Handschriften
„Mehrheitstext“ genannt. Wahrscheinlich handelt es sich
um eine Textform, die seit dem 4. Jahrhundert im Osten des Römischen
Reichs (Byzanz/Konstantinopel) in fortschreitendem Maß durch
„korrigierende“ Eingriffe verändert worden ist.
Die meisten der heute bekannten ca. 5300 griechischen Handschriften
des Neuen Testaments sind in den letzten 200 Jahren entdeckt
und ausgewertet worden, die ältesten davon, insbesondere die Papyri,
erst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Gerade die ältesten
Manuskripte enthalten an manchen Stellen einen anderen Wortlaut
als der Textus Receptus, und die Textforschung bemüht sich, zu ermitteln,
welches die ursprüngliche Lesart ist. Das Ergebnis dieser Arbeit
sind die wissenschaftlichen Textausgaben des griechischen Neuen
Testaments, deren bekannteste die von Nestle-Aland ist. Unterschiede
gibt es nur bei einem kleinen Bruchteil des gesamten Textes des Neuen
Testaments. Viele davon sind Abweichungen in Rechtschreibung oder
Grammatik, die in einer Übersetzung gar nicht ausgedrückt werden
können. In den anderen Fällen sind die Bearbeiter dieser Bibelausgabe
nicht immer dem Text von Nestle-Aland gefolgt, wo dieser vom Textus
Receptus abweicht. Alle Stellen, die nicht mit Nestle-Aland übereinstimmen,
sondern dem Textus Receptus folgen, sind entweder durch
Winkel ⌜ ⌝ im Text gekennzeichnet oder durch Fußnoten vermerkt.
Ausnahmen davon sind nur die ungekennzeichneten Abschnitte Markus
16,9-20; Lukas 22,43.44; 23,34 und Johannes 7,53-8,11, die nach
Auffassung der Herausgeber von Nestle-Aland angeblich „mit Sicherheit
nicht zum ursprünglichen Textbestand gehört“ haben sollen.
Die Ergebnisse der Textforschung bestätigen beim Neuen wie beim Alten
Testament durchweg in bewunderungswürdiger Weise die bewahrende
Hand Gottes in der schriftlichen Überlieferung Seines heiligen
Wortes. Wir besitzen heute eine genauere Kenntnis des Bibeltextes als
je zuvor.
Der Artikel (Geschlechtswort) wird im neutestamentlichen Griechisch
oft anders verwendet als im Deutschen und hat häufig einen stark hinweisenden
Charakter. In der Übersetzung sind wir dem Gebrauch des
Artikels im Griechischen im Allgemeinen gefolgt, auch wenn dies im
Deutschen ungewöhnlich ist, besonders in Verbindung mit dem Namen
Christus: der Christus, des Christus usw. Vor Eigennamen ist der
Artikel jedoch entsprechend dem deutschen Gebrauch meistens fortgelassen
worden.
Auch die vielfach vom Deutschen abweichende Verwendung der Zeiten
im Griechischen wurde möglichst beibehalten, z. B. in Markus
8,33: „… und als er seine Jünger sah, tadelte er Petrus, und er sagt: …“
Das Wort „Versammlung“ statt des bekannteren „Gemeinde“ wurde
beibehalten. Es scheint die direkte und einfachste Übersetzung des
griechischen Wortes ekklesia zu sein (s. Worterklärungen).
Kennzeichnungen im Text
Zur klaren und eindeutigen Wiedergabe des Grundtextes im Deutschen
wurden folgende zusätzliche Kennzeichnungen verwendet:
-
Kursivdruck weist auf eine mehr oder weniger starke Betonung des
betreffenden Wortes im Hebräischen oder Griechischen hin.
-
Kleindruck bedeutet, dass das betreffende Wort im Grundtext nicht
vorhanden ist, aber aus sprachlichen Gründen im deutschen Text
hinzugefügt wurde.
-
Runde Klammern ( ) dienen wie Gedankenstriche lediglich zur Gliederung
des Textes und zur Erleichterung des Verständnisses.
-
Hochgestellte Buchstaben a, b, c hinter einem Wort verweisen auf die
zugeordneten Fußnoten.
-
Mit einem hochgestellten Kreis° versehene, aber auch andere, unübersetzt
gebliebene Wörter (wie Amen, Baal usw.) sowie biblische
Begriffe (wie Brandopfer und andere Opferarten, Erstgeborener, Gesetz
usw.) werden in den Worterklärungen erläutert.
-
Zwischen Winkeln ⌜ ⌝
stehen im Neuen Testament an sich gut bezeugte
Wörter, die die Herausgeber des griechischen Grundtextes
(Nestle-Aland) jedoch als nicht ausreichend bezeugt ansehen und
deshalb nur im Fußnoten-Apparat verzeichnen.
-
Eckige Klammern [ ] kennzeichnen Textabschnitte im Neuen Testament,
die als nicht zum Grundtext gehörig beurteilt werden; sie sind
jedoch in den Fußnoten zu finden.
Von den seit einigen Jahren geltenden Rechtschreibungs- und Zeichensetzungsregeln
wurde in einigen Fällen abgewichen, wo es das
Verständnis des Textes erleichterte.
Der besseren Übersichtlichkeit halber sind Zahlen ab 1001 in Ziffern
geschrieben, ebenso alle Altersangaben ab 101 Jahren und alle Wertangaben
ab 13; darüber hinaus Zahlenhäufungen, wo die Zahlen
deutlich im Mittelpunkt stehen. In den übrigen Fällen ist die bisherige
Schreibung in Worten beibehalten worden (z. B. bei Zeitangaben
wie Regierungszeiten sowie Mengen von Menschen, Städten,
Tieren usw.).
2. Die Fußnoten
Die Fußnoten enthalten wie bisher abweichende Lesarten und Übersetzungsmöglichkeiten
sowie sachliche Erklärungen zum Bibeltext.
Anmerkungen, die die Auslegung des Textes betreffen, wurden auf ein
Mindestmaß beschränkt.
Im Alten Testament wird in den Fußnoten auf hebräische Schreib- oder
Leseformen hingewiesen (N. a. L.: „Nach anderer Lesart“). Auch wesentliche
Abweichungen anderer Handschriften des hebräischen
Grundtextes sind in den Fußnoten vermerkt (z. B. durch die Abkürzung
A. H. l.: „Andere Handschriften lesen“).
Im Neuen Testament beziehen sich die Lesartenhinweise (A. l., A. f. h.:
„Andere lesen“ bzw. „Andere fügen hinzu“) grundsätzlich nicht auf
einzelne griechische Handschriften, sondern auf den Text von NestleAland.
Die Abkürzungen „E. l.“ und „M. l.“ („Einige“ bzw. „Mehrere
Handschriften lesen“) sowie „E. f. h.“ und „M. f. h.“ („Einige“ bzw.
„Mehrere Handschriften fügen hinzu“) weisen jedoch auf Lesarten
von Handschriften hin, die Nestle-Aland nicht im Text, sondern im
Fußnoten-Apparat verzeichnet.
Bei Mehrfachverwendung einer Fußnote im Kapitel enthalten
die Klammern die jeweiligen grammatischen Entsprechungen.
Die Bibelstellenangaben in den Fußnoten entsprechen der heute allgemein
anerkannten Kapitel- und Verseinteilung.
3. Abkürzungsverzeichnis
In den Fußnoten
Folgende Abkürzungen werden in den Fußnoten verwendet:
Abw. | Abweichend. |
Ägypt. | Ägyptisch. |
Ähnl. | Ähnlich. |
Äthiop. | Äthiopisch. |
A. f. h. | Nestle-Aland (28. Ausgabe) fügt hinzu. |
A. H. f. h. | Andere Handschriften fügen hinzu. |
A. H. l. | Andere Handschriften lesen (Lesarten von hebr. Handschriften, die vom mas. Text abweichen, aber in manchen heutigen Übersetzungen Berücksichtigung finden). |
A. l. | Nestle-Aland liest. |
And. | Andere. |
Anm. | Anmerkung. |
Aram. | Aramäisch. |
AT | Altes Testament. |
A. ü. | Andere übersetzen. |
Bez. | Bezeichnung. |
Bzw. | Beziehungsweise. |
D. h. | Das heißt. |
D. i. | Das ist. |
D. s. | Das sind. |
Eig. | Eigentlich. |
E. f. h. | Einige Handschriften fügen hinzu. |
E. l. | Einige Handschriften lesen. |
f., ff. | folgende, -r, -s. |
Griech. | Griechisch. |
Hebr. | Hebräisch. |
Kap. | Kapitel. |
Lat. | Lateinisch. |
Mas. | Masoretisch (der überlieferte hebr. Text des Alten Testaments; s. Einführung). |
M. f. h. | Mehrere Handschriften fügen hinzu (im NT der Mehrheitstext; s. Einführung). |
M. l. | Mehrere Handschriften lesen (im NT der Mehrheitstext; s. Einführung). |
N. a. L. | Nach anderer Lesart (entweder Schreib- oder Leseform des mas. Textes; s. Einführung). |
Näml. | Nämlich. |
nC, n. Chr. | nach Christus. |
NT | Neues Testament. |
O. | Oder. |
Pers. | Persisch. |
Pl. | Plural (Mehrzahl). |
S. | Siehe. |
Sept. | Septuaginta (griech. Übersetzung des AT). |
Sg. | Singular (Einzahl). |
so a. sp. | so auch später. |
U. | Und. |
Üb. | Übersetzung(en). |
V. | Vers. |
vC, v. Chr. | vor Christus. |
Vgl. | Vergleiche. |
Viell. | Vielleicht. |
W. | Wörtlich. |
Wahrsch. | Wahrscheinlich. |
Zugl. | Zugleich. |
Bibelbücher
Altes Testament |
---|
1. Mose | 1. Mo |
2. Mose | 2. Mo |
3. Mose | 3. Mo |
4. Mose | 4. Mo |
5. Mose | 5. Mo |
Josua | Jos |
Richter | Ri |
Ruth | Rt |
1. Samuel | 1. Sam |
2. Samuel | 2. Sam |
1. Könige | 1. Kön |
2. Könige | 2. Kön |
1. Chronika | 1. Chr |
2. Chronika | 2. Chr |
Esra | Esra |
Nehemia | Neh |
Esther | Est |
Hiob | Hiob |
Psalm | Ps |
Sprüche | Spr |
Prediger | Pred |
Lied der Lieder | Hld |
Jesaja | Jes |
Jeremia | Jer |
Klagelieder | Klgl |
Hesekiel | Hes |
Daniel | Dan |
Hosea | Hos |
Joel | Joel |
Amos | Amos |
Obadja | Obad |
Jona | Jona |
Micha | Mich |
Nahum | Nah |
Habakuk | Hab |
Zephanja | Zeph |
Haggai | Hag |
Sacharja | Sach |
Maleachi | Mal |
Neues Testament |
---|
Matthäus | Mt |
Markus | Mk |
Lukas | Lk |
Johannes | Joh |
Apostelgeschichte | Apg |
Römer | Röm |
1. Korinther | 1. Kor |
2. Korinther | 2. Kor |
Galater | Gal |
Epheser | Eph |
Philipper | Phil |
Kolosser | Kol |
1. Thessalonicher | 1. Thes |
2. Thessalonicher | 2. Thes |
1. Timotheus | 1. Tim |
2. Timotheus | 2. Tim |
Titus | Tit |
Philemon | Phlm |
Hebräer | Heb |
Jakobus | Jak |
1. Petrus | 1. Pet |
2. Petrus | 2. Pet |
1. Johannes | 1. Joh |
2. Johannes | 2. Joh |
3. Johannes | 3. Joh |
Judas | Jud |
Offenbarung | Off |
B. Strong-Nummern im Bibeltext
Die so genannten „Strong-Nummern“ werden besonders im englischen Sprachraum seit langem als nützliche Hilfsmittel bei der intensiven Beschäftigung mit dem Wort Gottes geschätzt. Mit ihrer Hilfe lässt sich ohne nähere Kenntnis der Grundtextsprachen Hebräisch/Aramäisch und Griechisch feststellen, welches hebräische/aramäische Wort im Alten Testament und welches griechische Wort im Neuen Testament hinter der Übersetzung steht.
Das umfangreiche Werk des US-Theologen James Strong (1822-1894) wurde 1890 erstmalig als Buch gedruckt. Es bestand im Wesentlichen aus einer vollständigen Konkordanz der englischsprachigen „Common English Version“, wie er sie nannte (d. h. der Authorized Version/King James Version), und je einem hebräisch-aramäischen und griechischen Wörterbuch.
Strong versah zunächst jedes Wort des hebräisch-aramäischen Alten Testaments und des griechischen Neuen Testaments in alphabetischer Reihenfolge mit einer fortlaufenden Nummer.
Diese „Strong-Nummern“ verband er mit den jeweiligen englischen Entsprechungen der Grundsprachen in der Authorized Version.
In der darauf aufbauenden Konkordanz stand daher hinter jedem Vorkommen eines englischen Wortes die Strong-Nummer des entsprechenden hebräischen oder griechischen Wortes. Die Bedeutung konnte dann in zwei dazugehörigen Wörterlisten unter den jeweiligen Nummern gefunden werden. Diese beiden Wörterbücher mit 8674 hebräischen und 5624 griechischen Wörtern enthielten die Übersetzungen mit Hinweisen auf die jeweiligen Wortwurzeln oder Wortstämme.
Eine digitale Version dieser Arbeit wie die Elberfelder Übersetzung Edition CSV Hückeswagen ermöglicht für deutschsprachige Leser ein noch besseres und schnelleres Eindringen in den Grundtext.
- Im deutschen Bibeltext steht hinter (fast) jedem Wort die entsprechende Strong-Nummer.
- Beim Anklicken dieser Strong-Nummer erscheint eine neue Ansicht, in der oben die Strong-Nummer mit dem hebräischen/aramäischen oder griechischen Wort und einer Umschrift in lateinischen Buchstaben erscheint.
- Außerdem werden die Anzahl der Vorkommen des Wortes, die Übersetzungen und die jeweiligen Bibelstellen angegeben. Beim Anklicken der Stellenangaben gelangt man zu deren Wortlaut.
Auf diese Weise sind die verschiedenen Vorkommen und Bedeutungen eines Wortes im Grundtext leicht und schnell aufzufinden. Der Nutzer besitzt also neben der Bibelübersetzung und ihren Funktionen (Wort- und Verssuche, deutsche Konkordanz usw.) gleichzeitig eine Konkordanz und die Wörterbücher der Grundsprachen der Bibel mit den verschiedenen Wiedergaben eines Wortes des Grundtextes in der Elberfelder Übersetzung Edition CSV Hückeswagen.
Einige zusätzliche Bemerkungen:
-
Die bestimmten Artikel der, die, das, die unbestimmten Artikel
ein, eine und das Bindewort und haben im Alten Testament
keine Strong-Nummer. Da es im Griechischen auch keinen unbestimmten
Artikel gibt, fehlt hier ebenfalls eine Strong-Nummer. Auch die im
Deutschen bei der Bildung vieler Zeitformen verwendeten Hilfs- und
Modalverben (werden, haben, wollen, können, dürfen usw.) haben in
den meisten Fällen keine Entsprechung im Hebräischen und Griechischen
und bleiben daher ohne Strong-Nummern.
-
Steht im deutschen Bibeltext hinter einem Wort keine Strong-Nummer, kann
das auch an der unterschiedlichen Struktur der Sprachen liegen, die
häufig nicht „deckungsgleich“ übersetzt werden können. Beispielsweise
wird das Hilfsverb sein nur selten im Hebräischen verwendet und
fehlt dagegen – anders als im Deutschen – sehr häufig. Der folgende
Beispielvers beinhaltet beide Möglichkeiten: „Und die
Erde H776 war H1961
wüst H8414 und leer H922,
und Finsternis H2822 war
über H5921 H6440 der
Tiefe H8415“
(1. Mo 1,2).
In diesem Vers steht im hebräischen Text beim ersten Mal ein Verb, im
zweiten Fall jedoch nicht.
-
Eine Besonderheit des Hebräischen sind spezielle
Infinitivkonstruktionen, wie zum Beispiel in
1. Mose 3,16:
„Ich werde die
Mühsal H6093 deiner
Schwangerschaft H2032
sehr *H7235
mehren H7235.“ Im Grundtext heißt es eigentlich:
„… (mit) Mehren H7235
mehren H7235“. Hier steht also dasselbe Verb
zweimal, einmal im Infinitiv und einmal in einer konjugierten Form. Der
Infinitiv wird im Deutschen meistens mit einem Adverb (hier: sehr)
wiedergegeben, das dann mit einem * versehen ist, um zu zeigen, dass es
dieselbe Strong-Nummer trägt wie die konjugierte Verbform; denn die
eigentlichen Strong-Nummern für sehr und sicher sind ganz
andere.
-
Neue Strong-Nummern wurden in der vorliegenden Ausgabe für viele
Zahlwörter eingeführt, so z. B. für 200 und 2.000, die als Dual-Formen
bei Strong dieselbe Nummer trugen wie 100 und 1.000, was sehr verwirrend
war. Ebenso sind für zusammengesetzte Zahlwörter neue Nummern eingeführt
worden, um eine Anhäufung von Strong-Nummern zu vermeiden. Gleiches gilt
für eine Reihe von zusammengesetzten Adverbien (z.B. lama „warum“,
das unter ma „was“ eingeordnet war) oder einigen anderen Wörtern,
die bei Strong nicht berücksichtigt wurden.
-
Strong führte in seiner Konkordanz aus heutiger Sicht nicht existente
Wörter auf – eine Folge der damals noch unvollständigen Kenntnis der
alten hebräischen Sprache. Dazu gehören die Verben
jalach H3212 „gehen“,
janach H3240 „ruhen“,
namal H5243 „beschneiden“ und
nasag H5253 „weichen“;
stattdessen stehen dort jetzt die Nummern für die Verben
halach H1980,
nuach H5117,
mul H4135,
sug H5472.
-
In den Fällen, wo die deutsche Übersetzung sehr stark vom Grundtext
abweicht, aber in einer Fußnote der genaue Wortlaut angegeben ist,
stehen die Strong-Nummern häufig nicht im Fließtext, sondern in der
Fußnote, so z. B. in
Galater 2,6.
Hier lautet der Fließtext:
„Von ~(G575)
denen ~(G3588)
aber ~(G1161),
die in Ansehen ~(G1380)
standen ~(G1510)“,
die Fußnote dagegen:
„W. Von G575
den G3588 als
etwas G5100 zu
sein G1511
Angesehenen G1380
aber G1161“.
-
Bei Strong-Nummern, die mit einer Tilde ˜ markiert sind, wird
ausschließlich die Zuordnung in der entsprechenden Fußnote
berücksichtigt: „Und er
sprach H559:
Was H4100 hast du
getan H6213!
Horch ~(H6963)!
Das
Blut ~(H1818) deines
Bruders ~(H251)
schreit ~(H6817)
zu ~(H413) mir
von H4480 dem
Erdboden H127 her“
(1. Mo 4,10).
-
Strong-Nummern, die in ( ) stehen, sind verbunden mit dem Wort der
entsprechenden Strong-Nummer ohne ( ), das die Hauptbedeutung
wiedergibt. Im Hebräischen oder Griechischen steht dort nur ein Wort.
Ein Beispiel dafür möge genügen:
„Er G3588
aber G1161
stand G1453
auf (G1453),
nahm G3880
das G3588
Kind G3813
und G2532
seine G846
Mutter G3384 bei
Nacht G3571 zu sich
und G2532
zog G402
hin (G402)
nach G1519
Ägypten G125“
(Mt 2,14).
-
Ein ▸ hinter bzw. vor einer
Strong-Nummer bedeutet, dass das Wort im Grundtext aus zwei
unterschiedlichen Wörtern zu einem Wort verschmolzen
ist. Es gibt nicht ein Haupt-Wort wie zum Beispiel in
Matthäus 5,15:
„Man zündet G2545
auch G3761 nicht G3761 eine
Lampe G3088
an (G2545)“.
So setzt sich das griechische Wort oude („auch nicht“) aus
ou („nicht“) und de („aber“) zusammen.
-
In den seltenen Fällen, in denen Nestle-Aland (NA) einen anderen
Wortlaut hat als Textus Receptus (TR), versuchen wir das durch die
Kürzel „NA“ und „TR“ kenntlich zu machen. Als Beispiel sei dazu
Apostelgeschichte 10,19
genannt: „Während aber Petrus über das Gesicht
nachsann G6123 NA /G1760 TR,
sprach der Geist zu ihm: Siehe, drei Männer suchen dich.“
-
Als Grundlage des Alten Testaments dient der masoretische Text (MT).
Wenn in sehr seltenen Fällen Lesarten anderer hebräischer Handschriften (AH)
herangezogen werden, haben wir das durch die entsprechenden Kürzel „MT“ und „AH“ kenntlich gemacht.
Als Beispiel sei
Jeremia 23,39
genannt: „darum, siehe, werde ich euch ganz
vergessen H5382 MA
, und euch und die Stadt, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, von meinem Angesicht verstoßen.“
-
Strong-Nummern an aramäischen Wörtern des Alten Testaments beginnen mit „A“.
Ein Beispiel dazu aus
Esra 4,7.8:
„Die
Schrift H3791 des
Briefes H5406 war aber
aramäisch H762
geschrieben H3789 und ins
Aramäische H762
übersetzt H8638.
Rechum A7348, der
Statthalter A1169 A2942, und
Schimschai A8124, der
Schreiber A5613,
schrieben A3790 an
Artasasta A783, den
König A4430 …“
-
Im 19. Jh. war die Herkunft einiger hebräischer Wörter noch unbekannt.
Deswegen bekamen gleichgeschriebene Wörter auch die gleiche Strong-Nummer.
Das führte dazu, dass z. B. „Steinhaufen“ und „Welle“ die gleiche Strong-Nummer
H1530 trugen.
Heute weiß man, dass hebr. gal zwei unterschiedliche Ursprünge besitzt.
Trotz identischer Schreibweise liegen demnach zwei verschiedene Wörter vor.
Um das kenntlich zu machen, die alphabetische Reihenfolge aber zu wahren,
wurden die Strong-Nummern in solchen Fällen mit einer Zusatzzahl versehen:
„über
Steinhaufen H1530:1 schlingen sich seine Wurzeln,
er schaut die Wohnung der Steine“
(Hiob 8,17).
Aber: „Er verwandelt den Sturm in Stille, und es legen sich die
Wellen H1530:2“
(Ps 107,29).
Weitere Verbesserungen werden falls nötig im Lauf der Zeit im Text angebracht.
C. Lemmatisierung
Zur Verbesserung des Wortstudiums wurde eine Lemmatisierung des Bibeltextes
durchgeführt. Unter einem Lemma (Plural: Lemmata) versteht man die Grundform
eines Wortes bzw. das Stichwort in einem Nachschlagewerk. Wie in früheren
Konkordanzen lassen sich damit gezielt alle Vorkommen eines Wortes auffinden,
unabhängig von der im Text verwendeten Form.
Als Beispiel sei das Wort „gehen“ genannt. Wer in einer normalen Textsuche
nach „geh“ sucht, findet dadurch „geht“, „gehst“, „gehe“ und „gehen“ aber nicht
„ging“, „gingst“, „gegangen“, usw. Durch die Suche mit einem Lemma wird dieses
Problem gelöst und es können alle Formen gefunden werden. Diese auf Lemmata
basierte Suche wird bei der Eingabe im Suchfeld automatisch vorgeschlagen.
Alternativ kann sie auch gezielt mit anderen Suchausdrücken kombiniert werden,
siehe dazu die Tipps zur Suche.
Neben der Verfeinerung der Suchmöglichkeiten erleichtert die Lemmatisierung
auch das Studium der Wörter des Grundtextes. Bei der Ansicht eines
griechischen Wortes (anhand der Strong-Nummer) sieht man so auf einen Blick,
wie es im deutschen Bibeltext übersetzt wurde und mit welchen Lemmata danach
gesucht werden kann.
Die Lemmatisierung des Alten und Neuen Testaments ist nun abgeschlossen.
Weitere Verbesserungen werden im Lauf der Zeit durchgeführt.
Wir freuen uns über Rückmeldungen.
Die Bearbeiter, Juni 2022
Stefan Drüeke und Arend Remmers
Elberfelder Übersetzung (Edition CSV Hückeswagen)